- Eine kleine Geschichte zu MINI.KASHUGI -
Vielleicht kennt der eine oder andere das japanische Wort
Karoshi? Darunter versteht man in Japan einen plötzlichen
berufsbezogenen Tod, infolge eines durch Stress und Überarbeitung ausgelösten
Herzinfarkts oder Schlaganfalls. Heutzutage bestätigen Mediziner, dass
Arbeitnehmer nicht über Jahre hinweg 6 bis 7 Tage pro Woche mehr als 12
Stunden täglich arbeiten können, ohne sich dabei körperliche und geistige
Schäden anzutun.
Ursprünglich entstand das Wort Minikaroshi in meinem Kopf als
intellektueller Witz zum Thema Arbeitsethik. Es war einfach ein Spaß,
öffentlich zu proklamieren, dass ich ein leidenschaftlicher Anhänger der
asiatischen Arbeitsethik Minikaroshi sei, also der Einstellung
eines tätigen Menschen zu seinem Beruf unter Berücksichtigung zen-buddhistischer
Gelassenheit, quasi einem »kleinen Arbeitstod«. Die Aufmerksamkeit ließ
nicht lange auf sich warten, niemand hatte je davon gehört. Mir gefiel
der Klang des Wortes. Schließlich entschied ich mich dafür, meine freiberufliche
Tätigkeit unter diesem Labelnamen öffentlich zu machen und ich dachte
darüber nach, was der Inhalt, die Philosophie von Minikaroshi
sein könnte. Da ich nicht bestrebt bin, berufliche Tätigkeiten zum lebensbedrohenden
Unheil verrohen zu lassen, wurde aus Minikaroshi letztendlich
doch eine Arbeitsethik.
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